Es scheint als wären Remakes aktuell eine wahre Goldgrube für Entwickler. Auch wenn Neuauflagen schon immer existiert haben, boomen sie doch gerade in den letzten Jahren. Besonders erfolgreich war das Resident Evil Remake, aber mit Final Fantasy VII wird ein weiterer Klassiker vollständig neu aufgesetzt. Das Original ist nun ganze 23 Jahre alt, ein solcher Zeitsprung ist nicht immer leicht zu bewältigen. Ob Final Fantasy VII Remake dasselbe umwerfende Spielgefühl erzeugen kann wie damals, mussten wir natürlich selbst austesten. Die Ergebnisse präsentieren wir euch in unserer Review.

Es fällt natürlich schwer einen solchen Titel nicht durch die Nostalgie-Brille zu bewerten. Mit Ausnahme des Kampfsystems lässt sich aber die Neuauflage sehr gut als eigenständiges Werk evaluieren, deshalb wollen wir diese Review unabhängig vom Original halten.

Eine weitere Dystopie?

Mit Midgard erhalten wir eine vollständig mechanisierte, düstere Zukunftsstadt. Während die wohlhabenden Menschen auf gigantischen Metallplatten in luftiger Höhe leben dürfen, befinden sich darunter die Slums. Hier leben unzählige Einwohner unter den schlimmsten Konditionen. Angetrieben wird diese riesige Stadt durch die Aufbereitung von Mako, einer natürlichen Ressource die oft als „Lebensenergie“ des Planeten bezeichnet wird. Freiheit scheint ein weit entferntes Konzept für die meisten zu sein, und das Alltagsleben besteht aus einem Schuften für den nächsten Gehaltszettel. Wer aus der Reihe tanzt, der landet schnell auf dem Radar von Shinra. Dieser Konzern steht hinter der mechanisierten Stadt und schickt schon mal gerne seine Soldaten in den Kampf gegen wehrlose Bürger.

In diesem Setting dürfen wir mit unserem Hauptcharakter Cloud das Spiel beginnen. Eine Organisation mit dem Namen „Avalanche“ hat ihn als Söldner eingestellt. Ziel ist es einen der Mako-Reaktoren in die Luft zu jagen. Es stellt sich nämlich raus, das Shinra damit die Lebensenergie des Planeten aufbraucht. Avalanche wird via den von Shinra kontrollierten Medien als extremistische Randgruppe, gar Terroristen, dargestellt und agieren deshalb im Geheimen. In Zeiten globaler Pandemien und Besorgnis um den Klimawandel ist Final Fantasy VII Remake unglaublich modern in seinem narrativen Kern.

Über die Story möchten wir natürlich nicht viel wegnehmen. Es sei also nur verraten, dass der Reaktor als eine Art Tutorial dient. Wir lernen das Kampfsystem kennen und agieren mit ein paar der wiederkehrenden Charaktere. Auch gibt es etwas mehr Details zum Setting und der Welt, in der wir uns bewegen. Insgesamt ist aber jeder Storypunkt unglaublich cinematisch in Szene gesetzt. Charaktere werden oft in waghalsigen Stunts eingeführt, Explosionen im Hintergrund und akrobatische Meisterleistungen begleiten euch das ganze Spiele über.

1
2
3
Überblick der Rezensionen
Story
10
Grafik
8
Gameplay
9
Sound
7
Nostalgie
10
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Angefangen mit dem ersten N64-Controller in der Hand im zarten Alter von vier Jahren, entwickelte sich Elham von Kindesbeinen an als waschechter Gamer. Mit einer Schwäche für exzellentes Storytelling und einer kompetitiven Ader blieb er zwar den Konsolen immer treu, ist aber ebenso aktiv auf dem PC. Beruflich orientierte er sich ebenfalls an der Spieleindustrie und arbeitet aktuell nach Abschluss des Studiengangs Informatik: Games Engineering als Narrative Designer und leitet nun auch die Plattform Gamercampus.de.
review-final-fantasy-vii-remake-zwischen-nostalgie-und-modernitaetFinal Fantasy VII ist eine gelungene Neuerfahrung eines Klassikers, hat aber auch kleinere Macken. Während sich Nostalgiker vielleicht über einen fehlenden Rundenkampf ärgern, fallen oft gerade die matschigen Texturen unangenehm ins Auge. Auch die häufigen Cutscenes und Spielunterbrechungen sind zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Die Story braucht etwas an Spielzeit, bis sie wirklich Fahrt aufnimmt, aber wer dranbleibt wird definitiv belohnt. Das Spiel beinhaltet nur die Midgard-Sektion des Originals und ist dennoch ein sehr zeitfressender Titel - führt allerdings auch dazu, dass die Story noch lange nicht beendet ist.

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