Eine Welt in einer düsteren Dystopie wie sie in Cyberpunk 2077 gezeigt wird, lebt von seiner Immersion. Wenn Körper mit Robotik erweitert werden, Straßengangs ihr Unwesen treiben und Armut die Bevölkerung plagt, ist dies nun mal kein angenehmer Spaziergang. Gerade bei Spielen die erwachsene Themen behandeln, ist die Darstellung immer eine Gratwanderung.

Zum einen möchten Entwickler und Publisher natürlich möglichst oft ihr Spiel verkaufen und die Alterseinstufung gering halten, andererseits sind dann viele Spieler über die zensierte Darstellung erzürnt. CD Projekt RED geht hier aber keine Kompromisse ein, wie die kürzlich veröffentlichte Altereinstufung beweist. Cyberpunk 2077 wird mit einer Einstufung „ab 18 Jahren“ erscheinen. Begründet wird diese Entscheidung durch explizite Gewaltdarstellung, sexuellem Inhalt in First-Person-Perspektive sowie suggestiven sexuellen Akten. Der Konsum von Drogen wird ebenfalls in frontaler Form dargestellt. Das geht sogar so weit, das Spieler die Genitalien ihres Charakter customizen können.

Das mag sich nun so anhören, als würden sich Spieler bloß der Gewalt erfreuen. Aber der Grund warum eine solche Darstellung wichtig ist, liegt bei der Immersion. Cyberpunk 2077 möchte dem Spieler die Möglichkeit geben, in diese harsche Welt einzutauchen und sich mit seinem Charakter zu identifizieren. Eine durch die Blume gezeigte Welt beißt sich dann mit der Handlung und die resultierende kognitive Dissonanz distanziert Spieler und Story. Eine dystopische Megametropole wie Night City ist nun mal kein schöner Ort.

Cyberpunk 2077 erscheint am 17. September 2020 für PC, PlayStation 4, Stadia und Xbox One. Eine Xbox Series X-Version wird ebenfalls erscheinen.

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