Trotz des simplen Spielprinzips erweist sich die Marke Minecraft als äußerst populäres Franchise. Dementsprechend verkündete das Entwicklerteam von Mojang erst kürzlich zum elfjährigen Geburtstag des Titels beeindruckende Zahlen. Hat sich doch die Klötzchen-Spielewelt seit ihrer Einführung über 200 Millionen Mal verkauft (zum Vergleich: Triple A Gigant Grand Theft Auto V erzielte bis dato knapp über 120 Millionen Verkäufe). Die Begeisterung über die kreativen Möglichkeiten des Spiels bringt kontinuierlich neue Ansätze hervor, seien es YouTube-Kanäle, Kurzvideos oder Story-Spiele im Minecraft-Universum. Den neuesten Genre-Exkurs bringt nun Minecraft Dungeons. Die folgende Review verrät, ob dieser Gruselausflug geglückt ist.
Entspannte Entschleunigung
Obwohl man zwar direkt zu Beginn seinen Freunden beitreten kann, halten die Entwickler beim ersten Start für Solo-Einsteiger eine Einführungsmission bereit. Dabei lassen sich die Grundlagen des Spiels erlernen – und die stehen stellvertretend für das generelle Motto des Spiels: spaßig und simpel. Während wir durch die klotzige Welt laufen, bleibt die Kameraperspektive fixiert. Die angreifenden Feinde, allesamt aus dem Minecraft-Universum bekannt, lassen sich mit einer einzelnen Taste kontern. Wie ein solcher Angriff aussieht, hängt in der Regel mit der gewählten Waffe zusammen. Ein Schwert etwa erlaubt eine simple Dreier-Kombo. Erweitert wird das Ganze durch bis zu drei Fähigkeiten, die eurer Charakter abhängig von gewissen Artefakten nutzen kann. Als kleines Sahnehäubchen ermöglicht der verfügbare Bogen zudem Angriffe aus der Distanz.
Die Artefakte sind jeweils auf eine einzelne Taste gemappt. Zur Flucht vor Schaden bleibt euch lediglich eine Ausweichrolle; manche Waffen oder Items bieten zusätzliche Effekte. Alles in allem lässt sich Minecraft Dungeons recht simpel steuern. Komplizierte Combos oder komplexe Variationen sucht man hier vergebens. Aber genau das ist tatsächlich eine erfrischende Abwechslung. Als SpielerInnen behält man zu jedem die Kontrolle. Aktionen und Reaktionen sind absehbar, Taktik überflüssig – mit der Devise „immer feste druff“ fährt es sich gut!
Verzaubertes Loot
Bietet schon das Gameplay keine anspruchsvolle Lernkurve, ermöglicht zumindest die Ausrüstung etwas mehr Tiefgang. Euer Inventar besteht aus sechs Slots, drei für eure Ausrüstung und drei für eure Artefakte. Die oberen drei Ausrüstungs-Slots bestehen aus Nahkampfwaffe, Rüstung und Distanzwaffe. Die unteren drei Artefaktslots werden hingegen direkt auf die entsprechende Auslösetaste gemappt. Dazu noch ein Heilungstrank mit eigenem Cooldown und fertig ist das Spielgerüst.
Artefakte und Ausrüstungsgegenstände kommen mit ihrem ganz eigenen Level und entsprechenden Stats. In klassischer Rollenspielmanier à la Diablo geht es also regelmäßig ums Auffinden von Loot. Neue Loot bedeutet bessere Werte, was wiederum ermöglicht, schwierigere Stellen anzugehen. Und die belohnen die Mühe wieder mit besserer Beute. Ein aus vielen Erfolgs-Spielen bewährter Kreislauf. Zumal beide Waffen sowie die Rüstung zusätzlich verzaubert werden können.